Tag 19 - Mining Farm in Carthage

Heute brachen Vivian, Stefan und ich bereits früh am Morgen auf, um eine Einrichtung von PetaWatt in upstate New York zu besuchen. Wir trafen uns um acht Uhr mit Markus und Ralf von PetaWatt in einer Autovermietung in der Nähe des Columbus Circle und fuhren kurz darauf auch schon los. Dank des schönen Wetters hatten wir bei der Fahrt über die George Washington Bridge eine wunderbare Sicht auf New York und der Verkehr spielte grösstenteils auch gut mit. Auf dem Weg sahen wir anstelle von Hochhäusern auch mal ein wenig von der örtlichen Natur und bekamen auch ein paar Einblicke die etwas ländlicheren Siedlungen der Umgebung. In der Hälfte des Weges stiess dann auch noch Jamie, welcher in Brooklyn aufgewachsen ist, dazu. Stefan und ich fuhren von dort an mit ihm weiter und es war sehr spannend sich einmal mit einem “echten” New Yorker etwas länger zu unterhalten.

Nach insgesamt etwa sechs Stunden Fahrt, kamen wir dann endlich bei der Einrichtung in Carthage NY an und trafen uns dort direkt mit potentiellen Kunden von PetaWatt, welche die Anlage ebenfalls besichtigen wollten. Bei der Anlage handelt es sich um eine alte Papierfabrik, ein Gas- und ein Wasserkraftwerk. Die Kraftwerke sollen dann in Zukunft billigen Strom für sehr energieintensive Anwendungen in den Lagerhallen der Papierfabrik liefern. Zu diesen energieintensiven Anwendungen gehören zum Beispiel das Betreiben von Datenzentren oder auch das Mining von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Monero, wofür sich die potentiellen Kunden hauptsächlich interessierten. Die Kapazität der Anlage in Carthage ist so enorm, dass die Einrichtung eines Tages eine der grössten Mining Unternehmungen der Welt sein könnte und somit sehr viel zur Sicherheit von Kryptowährungen beitragen würde. Markus führte uns dann durch die verschiedenen Hallen der alten Fabrik und wir sahen bereits einige funktionstüchtige Mining-Einrichtungen und viel noch nicht ausgepackte Mining Hardware wie ASIC-Miner, Grafikkarten order Netzteile. Die Atmosphäre auf dem Gelände war generell sehr speziell, da vieles von der alten Fabrik einfach stehen gelassen wurde. Es erinnerte ein wenig an Tschernobyl. Es war auch sehr eindrücklich zu sehen, wie eine ausrangierte Fabrik und symbolisch auch die umlegende, nicht mehr aktive, Industrie, von dieser neuen Technologie wiederbelebt wird.

Am Abend trafen wir uns dann wieder mit allen Besuchern auf ein gemeinsames Essen in einem Steakhouse in der Nachbarstadt Watertown. Die Leute waren sehr offen und kamen aus vielen verschiedenen Orten bzw. Ländern, Berufswegen und Kulturen. Wir führten an diesem Abend viele bereichernde Gespräche und die Chicken Wings waren fantastisch! Wir tauschten uns über kulturelle Unterschiede zwischen der Schweiz, Amerika und anderen Ländern aus und stellten auch einige male das System mit den Lehrstellen in der Schweiz vor, was man an anderen Orten nicht wirklich kannte. Nach dem Essen fuhren wir dann zurück in unser Hotel und gingen ziemlich schnell zu Bett.