Tag 22 – Die Bedeutung von Akzeptanz und Offenheit

Heute verbrachten Connor und ich unseren Schultag zuhause. Da ich von der Schule aus nicht viel zu tun hatte, beschloss ich, mich meiner Arbeit zu widmen. In dieser Woche überlegte ich, wie ich dem Berlin Hub von CV Labs und insbesondere Ulrike helfen kann, auch wenn ich nicht mehr vor Ort sein werde. Dabei kam mir die Idee, Instagram-Templates zu gestalten. Ulrike kann diese als Overlays für ihre Bilder verwenden und somit den Corporate-Look des Insta-Feeds beibehalten. Das spart Zeit und Aufwand und erhöht die Effizienz. Heute fing ich mit dieser Aufgabe und begann mit der Umsetzung. Zunächst dachte ich daran, Illustrator zu nutzen, doch da dieses Tool für Personen ohne Erfahrung herausfordernd sein kann, entschied ich mich gegen dieses Tool. Meine Mitbewohner der WG empfahlen mir daraufhin Canva, welches immer häufiger für Templates, Mock-ups und andere Designs verwendet wird. Es ist kostenlos und bietet eine schnelle Einarbeitung in die Grundlagen. Nach einer gründlichen Recherche und eigenen Skizzen begann ich mit dem Design und achtete dabei besonders darauf, dass Ulrike nur noch ihre Bilder einfügen muss. Die Usability sollte so einfach wie möglich sein, um einen reibungslosen Workflow zu ermöglichen.

Nach der Arbeit hatte ich eine wichtige Aufgabe vor mir – ich musste einen Geburtstagskuchen für Alisha backen, da sie morgen Geburtstag hat. Während meiner Mittagspause besorgte ich alle notwendigen Zutaten. Doch als ich den Teig vorbereitete, stellte ich fest, dass wir keine Kuchenform hatten. Ein persönliches Ziel, das ich mir hier in Berlin gesetzt habe, ist es, offener und mutiger im Umgang mit anderen Menschen zu sein und keine Scheu mehr zu zeigen, auf sie zuzugehen.

Ich klingelte an jeder Tür, aber es schien, als ob niemand zu Hause war. Doch ich gab nicht auf und arbeitete mich bis zur letzten Tür durch. Schliesslich öffnete eine freundliche Dame und ich fragte höflich nach einer Kuchenform. Obwohl sie nur eine Auflaufform zur Verfügung hatte, war ich dankbar für ihre Hilfe und nahm sie an. Ich versuchte den Kuchen damit zu backen und war erleichtert, dass es funktioniert hatte. 

Abends besuchten wir die Rooftopbar namens Deck 5, um gemeinsam den Sonnenuntergang zu bewundern. Anschliessend begaben wir uns in den Club Tresor. Dort wurden wir aufgefordert, die Kameras unserer Handys abzukleben. Wir fragten uns, warum dies in Berlin so üblich ist und kamen zu dem Entschluss, dass in bestimmten Clubs ein “Safe-Place” für bestimmte Leute geschaffen wird. Wenn dort Vorfälle im Sinne von Fotos Veröffentlichungen stattfinden würden, würde dieser sichere Raum seinen Ruf verlieren und viele Besucher würden wegbleiben. In der Schweiz gibt es generell eine weniger strenge Clubkultur als in Berlin, bei der das Abkleben der Handykameras nicht die Regel ist. Zudem wird in der Schweiz oft weniger Wert auf ein exklusives Publikum gelegt und es gibt weniger Fokus auf bestimmte Gruppen von Personen. Insgesamt ist die Clubszene in Berlin daher deutlich anders strukturiert als in der Schweiz. In Berlin wird viel Wert auf die Inklusivität und Akzeptanz innerhalb der Clubszene gelegt. Oftmals wird man auf Plakaten oder durch das Personal darauf hingewiesen, dass man sich jederzeit an sie wenden kann, falls man sich nicht wohl fühlt oder Unterstützung braucht. Es ist ein wichtiger Teil der Berliner Clubkultur, dass alle willkommen sind und akzeptiert werden, unabhängig von Geschlecht, Sexualität oder Herkunft. Diese Offenheit und Toleranz macht die Clubszene in Berlin zu einem einzigartigen und besonderen Erlebnis, das viele Menschen aus aller Welt anzieht.

Autor: Chevonne