Tag 28 – Die Kunst der East Side Gallery

Nach einer erholsamen Nacht machten wir uns wie fast jeden Morgen auf den Weg zu unserer Stamm-Bäckerei. Dort liessen wir uns von der Sonne verwöhnen, plauderten über die vergangenen vier Wochen und genossen einen gemütlichen Start in den Tag, bevor wir uns zur East Side Gallery aufmachten. Dieser Besuch stand schon lange auf unserer Agenda. Die Mauer und die darauf befindlichen Kunstwerke faszinierten uns alle. Besonders beeindruckt war ich von der berühmten Darstellung der beiden Männer, die sich küssen. Glücklicherweise standen wir neben einem Reiseführer, der uns die Geschichte hinter diesem Bild erzählte. Denn es handelt sich hier um den sogenannten “Bruderkuss”. Sie stellt zwei Männer dar, die sich einen Kuss auf den Mund geben, und befindet sich auf einem erhaltenen Abschnitt der Berliner Mauer. Das Bild wurde im Jahr 1990 von dem russischen Künstler Dmitri Vrubel erstellt und ist zu einem Symbol für die Wiedervereinigung und den Fall der Mauer geworden. Die Darstellung des Kusses symbolisiert die Überwindung der politischen und ideologischen Spaltung, die Berlin und Deutschland jahrzehntelang getrennt hat. Es war ein Akt des Ausdrucks der Hoffnung, Liebe und Einheit in einer Zeit des historischen Umbruchs. Wir schlenderten entlang der gesamten Mauer und bewunderten die Zeichnungen an den Wänden noch eine Weile, bevor wir uns entschlossen, mit der Strassenbahn nach Hause zu fahren.

Für den Abend entschieden wir uns, im tibetischen und nepalesischen Restaurant gleich in unserer Strasse essen zu gehen. Die Wartezeit betrug eine ganze Stunde, doch das Warten hat sich gelohnt, denn das Essen war köstlich. Mit vollen Mägen planten wir unseren vorletzten Abend in Berlin und begaben uns daraufhin zu einer Bar am Fluss. Leider erwies sich dieser Ausflug als wenig lohnenswert, da die Bar aufgrund der geringen Besucherzahl kurz nachdem wir unsere Getränke bestellt hatten, schliessen musste. Etwas enttäuscht machten wir uns also auf den Heimweg. Leider fuhren von dort aus keine U-Bahnen und Strassenbahn mehr. Daher entschieden wir uns, ein Uber zu bestellen. Nach einer äusserst lustigen Fahrt und amüsanten Unterhaltungen mit dem Fahrer erreichten wir schliesslich unsere geliebte Wohnung.

Autor: Lenja